Was kannst du tun?
Setz dich mit dem Thema Konsens auseinander. Nimm andere darin mit und praktiziere ihn.Wir müssen diese Diskussion mit dem Ziel der Prävention führen. Und mit Prävention meine ich, dafür zu sorgen, dass man selbst anderen keine Gewalt zufügt oder sie diskriminiert.
Ich verlange keine Gerechtigkeit in meinem Fall, die kann es nicht geben.
Was ich fordere, ist accountability, Verantwortlichkeit.
Seit Juni 2023 gibt es mit der Plattform Musicmetoo.de eine Initiative, bei der Personen aus der deutschen Musikbranche, aber ebenso Musik-Fans, Musik-Studierende etc. ihre Erfahrungen mit Gewalt und Diskriminierung anonym teilen können.
Das gilt nicht nur für Metoo, sondern für JEDE Form von Gewalt. Das gilt nicht nur für ein Geschlecht, sondern für alle. Wir sind uns unseres Weißseins bewusst und hoffen, unser Team bald mit anderen Perspektiven zu erweitern und hoffen, es so bald wie möglich um andere Perspektiven zu erweitern, um sicherzustellen nicht eine weitere Initiative zu sein, die Weißen Feminismus reproduziert.
Zusammen mit anderen Aktivist*innen und Initiativen haben wir diese Plattfrom aufgebaut, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, zu sprechen, und um das Ausmaß von Gewalt in der Musik sichtbar zu machen. Die Plattform verknüpft auf eigenen Wunsch Betroffene derselben Täter*innen und stellt, wenn das gewünscht wird, vertraulich einen Kontakt zur Presse her. Außerdem gibt es weiterführende Informationen und klare Forderungen an Politik und die Branche. Ich möchte dich ermutigen, deine Erfahrungen zu teilen und andere zu ermutigen, ihre Erfahrungen zu teilen.
Ich hoffe sehr, dass ihr euch auf Social Media äußert oder euch sonst wie an der Diskussion beteiligt. Beim Thema Gewalt gibt es keine Neutralität. Geht lieber das Risiko ein, euch ungeschickt zu äußern und seid offen dafür, dazuzulernen und euch mit eurer kognitiven Dissonanz auseinanderzusetzen.
Ich verspreche: Das Unbehagen wird weniger, wenn man damit nicht alleine ist.
Ein Verdammnis zum Schweigen wurde reproduziert an vielen Stellen und von manchen Personen, wo ich hätte Unterstützung bekommen sollen.
Nicht frei sprechen zu können, weil ich fürchten muss, für etwas, was mir angetan wurde, beschämt und ausgeschlossen zu werden, schränkte mich bis heute massiv ein.
Aber jetzt nicht mehr. Jetzt rede ich.
Der Name des Täters ist Greg Cohen.